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Beratung LEBUS® Technik

Wie können wir helfen?

Beratung rund um das LEBUS®-System

Wir sind Fans von persönlicher Beratung. Im gemeinsamen Gespräch finden wir Lösungen und entwickeln neue Ideen für Ihren konkreten Anwendungsfall. Manche Fragestellungen allerdings tauchen immer wieder auf. Deshalb finden Sie hier eine Auswahl an gängigen Fragen – unsere FAQs. Fehlt eine spezielle Frage? Dann nehmen Sie Kontakt mit unseren Profis in Finning am Ammersee auf.

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Welche Faktoren beeinflussen die Lebensdauer des Seils bei der Mehrlagenspulung?

Bei der mehrlagigen Seilpulung gibt es mehrere Faktoren, die Einfluss auf die Lebensdauer des Drahtseils haben:

  • das Verhältnis des Trommeldurchmessers zum Nenndurchmessers des Seils: D:d-Verhältnis
  • Seilspannung: schlaff, lose, zu stark gespannt, maximale und minimale Seilspannung
  • Sicherheitskoeffizient des Seils: Bruchlast dividiert durch die maximale Arbeitslast
  • Toleranzen des Seildurchmessers
  • Seilaufbau bzw. Seiltyp
  • Korrekte Installation eines Drahtseils
  • Schulung der Windenbediener

Was ist das Verhältnis D:d?

Das Verhältnis D:d beschreibt den Zusammenhang vom Trommeldurchmesser Mitte zur ersten Seillage (PCD) = D und dem Seildurchmesser = d.

Welchen Einfluss hat das D:d-Verhältnis auf die Lebensdauer des Seils?

Unsere Erfahrungen haben uns gezeigt, dass Seilbeschädigungen mit einem abnehmenden D:d-Verhältnis deutlich zunehmen. Aufgrund der Biegesteifigkeit von Drahtseilen sollten D:d-Verhältnisse unter 23 vermieden werden.

Welchen Einfluss hat die Seilspannung, wenn die Spulung mehr als eine Lage umfasst?

Aus zu locker aufgewickelten Totwicklungen resultieren beim Spulen von der zweiten in die dritte Lage Lücken zwischen den Wicklungen. Diese können unter Umständen zu Zerstörungen der Außendrahtlitzen führen.

Welche minimale Vorlast ist bei der LEBUS®-Rille notwendig?

Die Vorlast ist die Stranglast an der Seiltrommel. Diese sollte in der Regel mindestens 1-2 % der Bruchlast des Seils oder 10 % der Arbeitslast betragen. Dabei darf man aber nie den Sicherheitsbeiwert und die Seilkonstruktion außen vor lassen.

Was passiert bei auftretendem Schlaffseil?

Sobald die minimale Vorlast unterschritten wird, kann es zur Lockerung vereinzelter Seilwindungen kommen. Dadurch kann das Seil beim Spulen einschneiden oder beschädigt werden.

Was ist eine LEBUS® Halbschale?

Die LEBUS® Halbschale ist eine ausgewuchtete, maschinell bearbeitete, gerillte Halbschale, die normalerweise in der Längsrichtung geteilt ist. So können die zwei Halbschalen des LEBUS®-Systems einfach auf einer Seiltrommel installiert werden, ohne diese zerlegen zu müssen.

Woraus werden die LEBUS® Halbschalen gefertigt?

Unsere Halbschalen werden normalerweise aus Stahl hergestellt. Durch Schweißen oder Verschrauben bzw. einer Kombination aus beiden Befestigungsmöglichkeiten werden die Halbschalen auf einer glatten Seiltrommel ohne Rillung montiert. Als Standard wird S355J2G3 (St.52-3) verwendet. Aber auch Sonderstähle wie STE690, STE890 und STE960 finden immer mehr Anwendung. Bei Bedarf liefern wir auch Systeme aus Aluminium oder Kunststoff.

Wie hoch ist die Lebensdauert von Halbschalen von LEBUS?

In unserer 60-jährigen Geschichte haben wir noch kein System aufgrund von Verschleiß ausgetauscht.

Warum soll ich mich für LEBUS® Halbschalen entscheiden?

Man kann die Rillen für die Mehrlagenseilspulung entweder direkt in den Trommelkern schneiden oder LEBUS® Halbschalen verwenden. Folgende Punkte sprechen für die Halbschalen:

  • Aus wirtschaftlicher Sicht kann es sinnvoll sein, eine bereits existierende Seiltrommel nachzurüsten. Das spart in der Regel Geld und Zeit.
  • Bei neuen Drahtseilen mit anderen Spezifikationen ist es unter Umständen einfacher und preiswerter, die Halbschalen auszutauschen als das Seil zu wechseln.
  • Geteilte Halbschalen bieten mehr Flexibilität bei Änderungen.
  • Generell empfehlen wir ab einer Spulung mit mehr als 25 Wicklungen und mehr als vier Lagen immer Halbschalen.

Auf welche Art von Seiltrommeln kann ich LEBUS® Halbschalen montieren?

Bei entsprechender Einhaltung der technischen Regeln kann jede Art von Seilwinden mit einer LEBUS®-Rille bzw. Halbschale nachgerüstet werden.

Was sind Verschleißplatten?

Welche Arten von Seilbefestigungen bzw. Seilklemmsystemen gibt es?

Je nachdem wie das Seil befestigt wird und in die erste Rille eingeführt wird, beeinflusst das korrekte Design der LEBUS®-Rille. Es gibt sieben allgemein Formen des Seileintritts:

• Seileintritt durch den Flansch (Thread through flange, TTF)
• Seiltasche im Flansch (Pocket in flange, PIF)
• Vertikale Keilklemmung (Vertical wedge, VW)
• Horizontale Keilklemmung (Horizontal wedge, HW)
• Seileintritt durch den Kern (Thread through core, TTC)
• Groove rope core socket (Groove rope core socket, GRCS)
• Tailline (Tail-line rope core, TLRC)

Was ist ein Kicker?

Wir verwenden den Begriff Kicker in Verbindung mit unserer Mehrlagenspulung und beziehen uns dabei auf ein paar dünne, rechteckige Stahlplatten, die an den Flanschflächen einer Trommel durch Schwei0en oder Verschrauben befestigt werden. Die Kicker-Platten können beim Spulen auf die Trommel das Drahtseil zum richtigen Zeitpunkt in seine korrekte Bahn drehen oder ablenken. Wenn der Seilablenkungswinkel zu klein ist und das Seil zum Aufbau eines Flansch beim Lagenwechsel neigt, dann kommen die Kicker-Platten zum Einsatz.

Drahtseile bauen in vielen Fällen am Flansch auf, sobald der Seilablenkungswinkel weniger als 45‘ beträgt. Darüber hinaus kommt es auf den Seilaufbau, vom Durchmesser sowie von der Geschwindigkeit, mit der das Seil auf die Trommel gespult wird, an. Kicker können erfolgreich mit der LEBUS®-Rille verwendet werden, weil das Drahtseil bei jeder einzelnen Lage am selben Punkt kreuzt. Wir empfehlen keine Kicker, wenn die Spulung mehr als drei Lagen und 25 Rillen umfasst.

An welcher Stelle auf dem Trommelumfang werden Kicker installiert?

Kicker werden grundsätzlich nahe der Mittellinie der Kreuzungsbereiche der gerillten Seiltrommeln oder Halbschalen platziert. Hier machen die Seile ihre erste Kreuzungsbewegung weg vom Flansch und hin zu einer oder beiden Seiten der Trommel. Dieser Punkt liegt oberhalb des Rillenbereichs, der von Null bis zu einer halben Rille übergeht.

Kicker können an Flanschen oder Verschleißplatten verschweißt oder mit flachen Inbusschrauben verschraubt werden.

Achtung: Kicker dürfen keinesfalls über dem Einfüllstück (Seileintritt) und dem Überlauf (Steigungsanstieg zur zweiten Lage) installiert werden.

Was ist der Seilablenkungswinkel?

Der Seilablenkungswinkel ist als der größte Winkel des Seils zwischen der ersten Seilscheide und dem Trommelflansch bezogen auf die Mittelachse der Trommel definiert.

Wie groß ist der empfohlene Seilablenkungswinkel beim Spulen von mehreren Lagen ohne Verwendung einer Spulvorrichtung?

Erfahrungen und Tests zeigen, dass der maximale Seilablenkungswinkel nicht größer als 1°30‘ und nicht kleiner als 45‘ sein sollte. Wenn er zu groß ist, neigt das Seil dazu, zu schnell vom Flansch fort gezogen zu werden. Dadurch entstehen Lücken, in die das Seil bei nachfolgenden Lagen fallen und dadurch eingeschnitten, zusammengedrückt und beschädigt werden kann.
Wenn der Seilablenkungswinkel zu klein ist, kann das Seil nicht ausreichend schnell vom Flansch fortgezogen werden. In diesem Fall neigt das Seil dazu, sich am Flansch übereinander zu wickeln und dann mit beträchtlicher Kraft herunterzufallen. Der resultierende Stoß kann nicht nur das Seil beschädigen, sondern auch die Ausrüstung, auf der es läuft.

Welcher Auflaufwinkel ist bei Normalrille zu beachten?

Bei einlagig bewickelter Seiltrommel sollte der Auflaufwinkel 3° nicht überschreiten

Wie viele Lagen kann ich mit einer LEBUS®-Rille zuverlässig spulen?

Unter Einhaltung der gegebenen Systemparameter sind dem LEBUS®-System keine Grenzen (Link Qualität & Produkte) gesetzt. In der Regel werden mit der LEBUS®-Rille drei bis 16 Lagen gespult. Aber auch 40 Lagen wurden zum Beispiel in der Ozeanographie erfolgreich gewickelt.

Wie viele Lagen kann ich mit einer Normalrille spulen?

Die Normalrille empfehlen wir in der Regel für den einlagigen Anwendungsbereich. Damit sollten nicht mehr als zwei Lagen gespult werden. Beim Spulen von zwei Lagen ist ein LEBUS® Endfüllstück vom Wechsel der ersten in die zweite Lage vom Vorteil.

Was ist das „Cut and Slip Procedure“ oder CSP?

Das „Cut and Slip Procedure“ oder CSP ist eine Sichtprüfung auf Verschleiß des Drahtseils an den Kreuzungsbereichen. Wenn die ersten Anzeichen zu erkennen sind, muss das Seil nicht ausgesondert werden. Stattdessen wir eine kurze Länge am Trommelende abgeschnitten (ca. das 1.5-fache der Kreuzungslänge), sodass andere Bereiche des Seils über die Kreuzungsbereiche laufen. Diese Maßnahme kann zwei- oder dreimal wiederholt werden, sodass die Lebensdauer des Drahtseils verdoppelt bzw. verdreifacht wird.

Genug gelesen.

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