FAQs

Welche Faktoren beeinflussen die Lebensdauer eines Seils, wenn es in mehreren Lagen gespult wird?

Die folgenden Kriterien haben Einfluss auf die Lebensdauer eines Drahtseils:

  1. D/d-Verhältnis (das Verhältnis des Trommeldurchmessers zum Nenndurchmesser des Seils)
  2. Seilspannung (schlaffes Seil, loses Seil, zu stark gespanntes Seil, maximale und minimale Seilspannung)
  3. Sicherheitskoeffizient des Seils (Bruchlast, dividiert durch die max. Arbeitslast)
  4. Toleranzen des Seildurchmessers
  5. Seilaufbau (Typ des Seils)
  6. Korrekte Installation eines neuen Drahtseils
  7. Schulung der Windenbediener

Was ist das Verhältnis D:d?

Das D:d Verhältnis beschreibt den Zusammenhang vom Trommel-Ø Mitte 1. Seillage (PCD) = D und dem Seil-Ø = d.

Welchen Einfluss hat das D/d-Verhältnis auf die Lebensdauer eines Seils?

Die praktische Erfahrung zeigt, dass Seilbeschädigungen mit einem abnehmenden D/d-Verhältnis deutlich zunehmen. Aufgrund der Biegesteifigkeit von Drahtseilen sollten D/d-Verhältnisse unter 23 vermieden werden.

Welchen Einfluss hat die Seilspannung, wenn die Spulung mehr als eine Lage umfasst?

Werden die Totwicklungen zu locker aufgewickelt, entstehen beim Spulen von der zweiten in die dritte Lage Lücken zwischen den Wicklungen, die zu Zerstörungen der Außendrahtlitzen führen können.

Welche minimale Vorlast ist bei LEBUS®-Rille notwendig?

Die Vorlast ist die Stranglast an der Seiltrommel. IdR sollte die Vorlast mindestens 1-2% der Bruchlast des Seiles oder 10% der Arbeitslast betragen. Dabei sind jedoch auch der Sicherheitsbeiwert und die Seilkonstruktion zu beachten. Zur genauen Auslegung setzten sie soch bitte mit unseren Spezialisten in Verbindung.

Was passiert bei auftretendem Schlaffseil?

Sollte die minimale Vorlast unterschritten werden, kann es zur Lockerung vereinzelter Seilwindungen kommen. Dies kann zum Einschneiden und Beschädigen des Seiles beim Spulen führen.

Wie sieht eine LEBUS®-Halbschale (ausgewuchtete maschinell bearbeitete, gerillte Halbschale) aus? Worum handelt es sich?

Gerillte Halbschalen von LEBUS® sind normalerweise in Längsrichtung geteilt, um die Installation an einer Seiltrommel zu vereinfachen, ohne die Seiltrommel zerlegen zu müssen.

Aus welchem Werkstoff werden LEBUS®-Halbschalen gefertigt?

LEBUS®-Halbschalen werden normalerweise aus Stahl hergestellt und durch SCHWEISSEN, VERSCHRAUBEN oder eine Kombination aus SCHWEISSEN und VERSCHRAUBEN auf einer glatten Seiltrommel (ohne Rillung) installiert.
Als Standard wird S355J2G3 (St.52-3) verwendet. Aber auch Sonderstähle wie STE690, STE890 und STE960 finden immer mehr Anwendung. Bei Bedarf liefern wir auch Systeme aus Aluminium oder Kunststoff.

Wie hoch ist die Lebensdauer von LEBUS®-Halbschalen?

In unserer langjährigen Erfahrung mussten wir noch kein System aufgrund Verschleisses austauschen.

Woher weiß ich, wann es angemessen ist, LEBUS®-Halbschalen zu verwenden?

Es gibt mehrere Faktoren und Gründe, die dafür sprechen, LEBUS®-Halbschalen zu verwenden, anstatt die Rillen direkt in den Trommelkern zu schneiden. Dazu gehören folgende Überlegungen:

  1. Sie können Geld und Zeit sparen, indem eine existierende Seiltrommel überholt wird (wirtschaftliche Gründe).
  2. Wenn das Drahtseil nicht die korrekte Spezifikation aufweist, ist es eventuell einfacher und preiswerter, die Halbschalen auszutauschen, als das Seil zu wechseln.
  3. Die Verwendung von geteilten Halbschalen bietet mehr Flexibilität bei Änderungen. Wenn Sie beispielsweise in der Zukunft eine andere Seilgröße verwenden, benötigen Sie bei Halbschalen keine vollkommen neue Seiltrommel. Sie benötigen lediglich neue Halbschalen.
  4. Wir empfehlen Halbschalen immer dann, wenn die Spulung mehr als 25 Wicklungen und mehr als vier Lagen umfasst.

Kann ich LEBUS®-Halbschalen auf jegliche Art von Seiltrommeln montieren?

Bei entsprechender Einhalten der technischen Regeln für ein LEBUS®-System kann jede Seilwinde mit einer LEBUS®-Rille nachgerüstet werden.

Wozu dienen Verschleißplatten? Wie sehen sie aus? Wie werden sie verwendet?

Verschleißplatten, oder LEBUS®-Falschflansche, können aus folgenden Gründen als Ergänzung zu einer Halbschale mit LEBUS®-Rillung erforderlich sein:

  1. Übermäßiger Verschleiß an existierenden Trommelflanschen oder bei abgeschrägten oder nicht winkelrechten Flanschen.
  2. Kompensation von Maßabweichungen in der Trommellänge und Korrektur der Maße zwischen Flanschen, für eine gerillte Halbschale für eine spezielle Drahtseilgröße.
  3. Abdeckung existierender Endfüllstücke bei Gusstrommeln mit NORMAL-Rillung.
  4. Schutz der Trommelflanschen gegen Verschleiß, da das Austauschen von Verschleißplatten wirtschaftlicher ist als das Aufschweißen und Abdrehen der Flansche und darüber hinaus keine Gefahr des Aufwölbens oder Verziehens mit sich bringt.
  5. Vergrößerung der Höhe der Trommelflansche, wenn mehr Seillagen auf die Trommel gespult werden müssen.
  6. Abdeckung einer Öffnung im Flansch mit einem abnehmbaren Plattensegment.
  7. Flanschplatten werden normalerweise in Halb- oder Viertelsegmenten hergestellt und mit den Seiltrommelflanschen verschraubt oder verschweißt.

Welche Arten von Seilbefestigungen (Seilklemmsystemen) gibt es?

Das korrekte Design des LEBUS®-Rillensystems hängt davon ab, wie das Drahtseil an der Trommel befestigt wird, und wie das Seil in die erste Rille geführt wird.

Es gibt sieben (7) allgemeine Formen des Seileintritts:

  1. Seileintritt durch den Flansch (Thread through flange, TTF)
  2. Seiltasche im Flansch (Pocket in flange, PIF)
  3. Vertikale Keilklemmung (Vertical wedge, VW)
  4. Horizontale Keilklemmung (Horizontal wedge, HW)
  5. Seileintritt durch den Kern (Thread through core, TTC)
  6. Groove rope core socket (Groove rope core socket, GRCS)
  7. Tailline (Tail-line rope core, TLRC)
  1. Seileintritt durch den Flansch. Dieser Typ kommt am häufigsten zur Anwendung. Das Drahtseil wird durch eine Öffnung oder Bohrung durch den Flansch eingeführt und an der Flanschaußenseite geklemmt.
  2. Seiltasche im Flansch. Die als Seiltasche ausgeführte Seilklemmung weist eine rechteckige Aussparung im Trommelflansch auf, sodass das Seil verankert werden kann, ohne es durch den Flansch einführen zu müssen, falls die Konstruktion eine Durchführung durch den Flansch nicht zulässt. Die Seilklemme wird am Ende des Seils befestigt und einfach in die Tasche gelegt. Das Seil wird dann in die erste Rille geführt. Um zu verhindern, dass sich das Seil in der Tasche staut, wenn es auf die oberen Lagen gespult wird, ist dieser Flansch mit einer Flanschplatte (Verschleißplatte) und einem abnehmbaren Segment versehen, das über die Taschenöffnung passt.
  3. Vertikale Keilklemmung. Hierbei handelt es sich um eine „Durchführung“. Diese Art der Seilklemmung kommt häufig bei mobilen Kranen, Schaufelbaggern und Baggerlöffeln zum Einsatz, und stellt eine einwandfreie, sichere Seilklemme dar, muss aber aufgrund seines langen Hohlraums, in den die erste Seilwicklung fällt, ein abnehmbares Rillensegment an der Seilklemmenöffnung aufweisen. Die vertikale Keilklemmung wird nur für sehr weiche flexible Seile empfohlen und erfordert ein großes D/d-Verhältnis. Die Rillung wird am Keilschlitz ausgeschnitten.
  4. Horizontale Keilklemmung. Diese Art der Seilklemmung entspricht der vertikalen Keilklemmung, abgesehen davon, dass der Schlitz, der den Seilkeil aufnimmt, horizontal mit dem Trommelkern gedreht wurde. Diese Seilklemmung kommt ebenfalls an mobilen Kranen, Schaufelbaggerlöffeln und einigen Zugwerkzeugen zum Einsatz. Ein abnehmbares Rillungssegment ist bei dieser Seilendbefestigung nicht erforderlich, da das Seil über einen Hohlraum mit einem Durchmesser, der dem zweifachen Seildurchmesser entspricht, laufen kann, ohne das Seil oder das Spulbild zu beschädigen. Die Rillung wird so geschnitten, dass die Startöffnung und der Keilschlitz übereinstimmen.
  5. Seileintritt durch den Kern. Dieser Eintrittstyp kommt am häufigsten an Bergbauhebezeugen, Standseilbahnen oder anderen großen Trommeln zum Einsatz. Das Seil wird einfach unter dem Endfüllstück des Seileintritts an der Rillung und in den Trommelkern geführt, wo es an Rippen verankert oder um die Welle geklemmt wird.
  6. Groove rope core socket: Dieser Typ wird vor allem für große Seildurchmesser über 50 mm bis 130 mm verwendet. Um große Aussparungen im Flansch und/oder Trommelkern – und damit eine Schwächung der Steifigkeit der Hebekonstruktion – zu vermeiden, findet diese Form breite Verwendung in Offshore-Bergungswinden, Riser-Einziehwinden und Offshore-A&R-Winden.
  7. Tailline. Diese Art von Befestigung wird hauptsächlich an Offshore-Mobilkränen verwendet. Etwa 25 Meter des Seilsendes mit reduziertem Durchmesser werden separat in einem benachbarten Seiltrommelabschnitt gespult, woraufhin der ursprüngliche Seildurchmesser durch einen Schlitz im Flansch auf das Hauptfach geführt wird.

Was ist ein Kicker? Wie funktioniert er, und wann, wo und warum kommt er zum Einsatz?

Der Begriff „Kicker“ wird in Verbindung mit LEBUS®-Mehrlagen-Spulung verwendet und bezieht sich auf ein Paar dünner, rechteckiger Stahlplatten, die an den Flanschflächen einer Trommel durch Schweißung oder Verschraubung befestigt werden.

Die Funktion der Kicker-Platten liegt darin, das Drahtseil zum richtigen Zeitpunkt in seine korrekte Bahn zu drehen oder abzulenken, wenn das Seil auf die Trommel gespult wird. Die Verwendung von Kicker-Platten empfiehlt sich, wenn der Seilablenkungswinkel zu klein ist und das Seil dazu neigt, beim Lagenwechsel am Flansch aufzubauen. In vielen Fällen lässt sich dies nicht vermeiden. Das Seil baut normalerweise am Flansch auf, wenn der Seilablenkungswinkel weniger als 45‘ beträgt, wenngleich dies vom Seilaufbau, vom Durchmesser sowie von der Geschwindigkeit abhängt, mit der das Seil auf die Trommel gespult wird.

Kicker können erfolgreich mit der LEBUS®-Rillung verwendet werden, weil das Drahtseil bei jeder einzelnen Lage am selben Punkt kreuzt. Kicker werden nicht empfohlen, wenn die Spulung mehr als drei Lagen und 25 Rillen umfasst. Außerdem sind sie auf spezielle Anwendungen und Seilkonstruktionen beschränkt.

An welcher Stelle auf dem Trommelumfang werden Kicker installiert?

Kicker werden grundsätzlich nahe der Mittellinie der Kreuzungsbereiche der gerillten Seiltrommel oder der Halbschale platziert, wo die Seile ihre erste Kreuzungsbewegung weg vom Flansch machen, an einer oder beiden Seite(n) der Trommel. Dieser Punkt liegt oberhalb des Rillenbereichs, der von 0 zu 1/2 Rille übergeht.
Kicker können an Flanschen oder Verschleißplatten verschweißt oder mit flachen Inbusschrauben verschraubt werden.
Achtung: Kicker dürfen keinesfalls über dem Endfüllstück (Seileintritt) und dem Überlauf (Steigungsanstieg zur zweiten Lage) installiert werden.

Wie definieren Sie den Begriff „Seilablenkungswinkel“?

Der Seilablenkungswinkel ist als der eingeschlossene Winkel zwischen dem Seil, in seiner Position des größten Wegs über die Trommel – der Position, an der das Seil am Flansch umkehrt, um eine neue Lage zu beginnen – und einer Linie senkrecht zur Trommelachse, die durch die Mittellinie der ersten festen Seilscheibe verläuft, definiert.

[Ich bevorzuge Folgendes: Der Seilablenkungswinkel ist als der größte Winkel des Seils zwischen der ersten Seilscheibe und dem Trommelflansch, bezogen auf die Mittelachse der Trommel, definiert.]

Wie groß ist der empfohlene Seilablenkungswinkel beim Spulen von mehreren Lagen ohne Verwendung einer mechanischen oder automatischen Spulvorrichtung?

Erfahrungen und Tests zeigen, dass der maximale Seilablenkungswinkel nicht größer als 1°30‘ und nicht kleiner als 45‘ sein sollte. Wenn er zu groß ist, neigt das Seil dazu, zu schnell vom Flansch fort gezogen zu werden, wodurch Lücken entstehen, in die das Seil bei nachfolgenden Lagen fallen und dadurch eingeschnitten, zusammengedrückt und beschädigt werden kann.
Wenn der Seilablenkungswinkel zu klein ist, kann das Seil nicht ausreichend schnell vom Flansch fort gezogen werden. In diesem Fall neigt es dazu, sich am Flansch übereinander zu wickeln und dann mit beträchtlicher Kraft herunterzufallen. Der resultierende Stoß kann nicht nur das Seil beschädigen, sondern auch die Ausrüstung, auf der es läuft.

Welcher Auflaufwinkel ist bei NORMAL-Rille zu beachten?

Bei einlagig bewickelter Seiltrommel sollte der Auflaufwinkel 3° nicht überschreiten.

Wieviel Lagen kann ich mit einer LEBUS®-Rille spulen?

Bei entprechender Einhaltung der verschiedenen Systemparameter sind dem LEBUS®-System keine Grenzen gesetzt.
In der Regel werden mit der LEBUS®-Rille 3 – 16 Lagen gespult. Aber auch 40 Lagen (Ozeanographie) wurden schon erfolgreich gewickelt.

Wieviel Lagen kann ich mit einer NORMAL-Rille spulen?

Die Normal-Rille ist in der Regel für den 1-lagigen Anwendungsbereich. Es empfiehlt sich nicht mehr als 2 Lagen zu spulen. Schon beim Spulen von 2 Lagen ist ein LEBUS®-Endfüllstück vom Wechsel der 1. Lage in die 2. Lage von Vorteil.

Was versteht man unter „Cut and Slip Procedure“ oder CSP?

Wenn gleich die Rillentechnik und das Rillungsmuster von LEBUS® die Lebensdauer des Seils beträchtlich verlängern, ist es unvermeidlich, dass ein Seil schließlich Verschleiß der Drähte und Stränge an den Punkten aufweist, an denen es sich über die beiden Kreuzungsbereiche umlegt. Der Umfang der Beschädigung hängt von der Konstruktion des Drahtseils, seinem D/d-Verhältnis, der Anwendung und dem Sicherheitskoeffizienten ab.
Die schlechte Nachricht lautet, dass sich dies nicht vermeiden lässt.

Die gute Nachricht ist, dass wir die exakte Position, in der die Beschädigung verursacht wird, präzise identifizieren können.
Das bedeutet, dass wir die Kreuzungsbereiche regelmäßig einer Sichtprüfung auf Verschleiß unterziehen können. Wenn die ersten Anzeichen zu erkennen sind, muss das Seil nicht ausgesondert werden. Es ist vielmehr möglich, eine kurze Länge am Trommelende abzuschneiden (ca. das 1,5-fache der Kreuzungslänge). Damit laufen andere Bereiche des Seils über die Kreuzungsbereiche, die den Verschleiß herbeiführen. Diese Maßnahme kann zwei- oder dreimal wiederholt werden, sodass die Lebensdauer des Drahtseils verdoppelt oder verdreifacht wird.